„Es ist nicht die Angst vor dem Tod, es ist die Angst vor dem Leben!“
Diesen Satz hörte ich in einer meiner Sitzungen als Antwort auf die Frage, was macht es Dir denn gerade so schwer in Deinem Leben? Was nimmt Dir Freude und Zukunft? Ich erwartete ein wenig die Antwort, es ist die Angst vor der Endlichkeit, vor dem Tod. Nein, es ist nicht die Angst vor dem Tod, in diesem Fall ist es die Angst vor dem Leben und dessen Schmerzen! Dieser Satz war der Türöffner, er war eine Erkenntnis und ein Schatz. Es durften sich durch ihn Missverständnisse, alte Wunden und Überzeugungen zeigen, die noch weiter in die Tiefe des Inneren führten. Eine wahrliche Schatzkammer.
In der Angst vor dem Leben, steckte in diesem Fall die Angst vor dem Schmerz und dem Leid, den wir als Menschen erleben können. Und auch die Angst vor dem, zu was Menschen fähig sind, vor dem, wie zerreißend unsere Körper fühlen und leiden können und ebenso die Angst, dem nicht gewachsen und ausgeliefert zu sein. Schwach, klein, ohnmächtig, ein Spielball.
Nur wer spielt hier? Die Großen, die Überlegenen. Nein, die Person selbst. Sie erlebt ihre Welt und ihr Dasein jedoch nicht so. Sie erkennt nicht, wer sie ist.
Die Außenwelt ist ein Spiegel der Innenwelt. All unsere Überzeugungen, Ideen über das Leben, die Menschen und über alles darüber hinaus, kreieren die Welt eines jeden ganz individuell. Die tiefen Ängste zeigen sich vielleicht als autoritäre Fratzen im Außen, die erschrecken und riesig erscheinen. Der Mangel an Mut, zeigt sich vielleicht durch klebrigen Situationen, von denen man scheinbar nicht weg kommt und die sich wiederholen. Wenn die Angst vor der Angst und die Angst sich selbst zu begegnen hinzukommt, spricht man von der Angst vor den eigenen Schatten. Sich hier allerdings zu betrachten und zu verweilen, ist der Anbeginn, das Spiel des EINEN, das Spiel mit sich selbst zu erkennen. Innen gleich Außen, erinnere Dich! Und dieses alte Spiel, ist das Spiel mit Dir selbst. Es ist ein Tanz, mit den Ängsten und Schmerzen, die tief innen verborgen sind. Sie zeigen sich im Äußeren und hier können sie erkannt werden, um im Inneren verwandelt zu werden.
Hier ein paar Tipps dafür:
1. Nimm die Schmerzen, Ängste, ungewollten Gefühle an. Akzeptiere sie und verschwende nicht Kraft und Zeit sie zu verdrängen, zu beschönigen oder zu schmälern. Spirituelles Bypassing bringt auf lange Sicht nichts. Es nützt Dir lediglich, um Dich aus der beängstigenden Situation zu bringen. Danach sei ehrlich!
2. Notiere Deine Empfindungen und Gedanken. Zu gern huscht alles, was in den Momenten des Schrecks, der Angst etc. hervorbricht, wieder weg. Es hinterlässt ein befreiendes Gefühl Deine Empfindungen und Gedanken zu Papier zu bringen.
3. Betrachte Deine Notizen. Entsprechen Deine Gedanken wirklich der Wahrheit? Was liegt hinter ihnen an weiteren Gedanken und Empfindungen? Finde ihre Wurzel?
4. Frage Dich, ob Dir dieser Gedanken oder diese Überzeugung noch dienlich für Dein Leben ist? Und dann lass ihn/sie ziehen, sortiere aus und ersetze, mit etwas Konstruktivem und Aufbauendem.
In unserer Sitzung bedeutet ja, dass das Leben Schmerz und Leid ist. Das entspricht nicht der höchsten Wahrheit über das Leben und wir wollten das natürlich so nicht miteinander verbunden lassen. Diese Fehlverknüpfung haben wir gelöst. Dazu füge ich Dir eine kleine visuelle Übung ein. Du kannst sie nach Deinem Belieben und Deinen Fehlverknüpfungen abwandeln.
Stelle dir vor, wie mit einem imaginären Schwert die miteinander gekoppelten Worte und Energien von „Leben“ und „Schmerz“ durchtrennt werden. Sieh und spüre wirklich nach, wie sie von einader separiert sind. Und dann stelle dir vor, wie die Worte und Energien von „Leben“ und „Leid“ durchtrennt werden. Bitte anschließend darum, dass Dir das heilige ursprüngliche Verständnis von „Leben“ und „dem Dasein auf Erden“ zufließt. Tanke Dich abschließend mit der Essenz von Liebe und Urvertrauen auf.
Das Spiel des Lebens kannst Du also auch anders spielen. Nur Mut!