Rauhnächte – Magie liegt in der Luft!
Eine der für mich schönsten Zeiten bricht mit dem Monat Dezember an. Nicht weil ich den Winter und die Kälte mag, sondern weil diese Jahreszeit, die Zeit der Besinnlichkeit, der Innenschau und der Magie ist. Es sind die zwölf Rauhnächte mit ihrer einzigartigen Energie, die diese Zeit so besonders machen. Manchmal werden sie auch als die Zeit zwischen den Jahren betitelt. Für mich fühlt es sich genau danach an – die Zeit zwischen den Zeiten.
Die Rauhnächte, auch heilige Nächte genannt, entspringen vermutlich der germanischen Tradition und sind auf den Mondkalender zurückzuführen. Nach dem germanischen Mondkalender beträgt ein Jahr mit zwölf Mondmonaten 354 Tage. Die fehlenden elf Tage und zwölf Nächte eines Jahres laut Sonnenkalender wurden als Tage außerhalb der Zeit angesehen.
Das macht sie zu einem heiligen Übergang – zwischen dem, was vergangen ist, dem alten Jahr und dem, was kommt, der Zukunft.
Seit fast vergessenen Zeiten sind diese Tage der Ruhe, der Familie, dem Besinnlichen und des Auftankens gewidmet. Auch der Schleier zwischen den Welten ist dünner als in allen anderen Zeiten des Jahres. Das Innere der Menschen erweckt in speziellem Glanz und kann von der Anderswelt berührt werden.
Es gibt viele verschiedene Bräuche und Rituale für diese besondere Zeit. Von Kartenlegen, Traumdeutung, böse Geister austreiben bis hin zu Regeln für den häuslichen Alltag, wie keine Wäsche zwischen den Jahren waschen, finden sich je nach Region Traditionen. Ich finde es besonders heilsam sich in dieser Zeit sich selbst zu zu wenden, sie gemütlich zu gestalten und die Energie, die hier Einzug hält, zu zelebrieren.
Selbst in unserem oft hastigen Alltag mit Reizüberflutung, To-Do-Listen und Plänen ist eine andere Schwingung spürbar. Das ist für mich ein besonderes Geschenk des Universums und mit etwas Vorbereitung und Bewusstheit kann es auch in unserer modernen Zeit angenommen und gefeiert werden.
Vielleicht bist Du neugierig auf die Rauhnächte und möchtest an ihnen bewusst teilhaben, so dass Du die besondere Magie erlebst und Kraft und Inspiration für Dein neues Jahr sammelst.
Genuss, die Freude im Herzen und die Besinnlichkeit stehen an oberste Stelle. Diese bewusste Einstellung ist pure Selbstfürsorge und sie kann ein Depot an Kraft schaffen. Du baust damit Deine Resilienz auf, die Dich in Balance bringt, Dich stärkt und wappnet für Deine kommenden Abenteuer.
Also, worum geht es in den Rauhnächten in der heutigen Zeit primär? Es geht darum eine Pause von Hektik und vom Alltag zu machen und ganz bewusst Deinen Körper, Deinen Geist und Deine Seele zu entspannen. Dabei kann Dir helfen:
– lasse Sinnlichkeit und Genuss einziehen
– heiße Gefühle wie Miteinander, Mitgefühl, Liebe und Freude willkommen
– lass dein Herz berührt sein von Zuversicht und Hoffnung
– öffne Dich für neue Impulse und Inspirationen und erfülle Dich mit der Vorfreude darauf
– sammle Kraft fürs neue Jahr
– lass die Uhren langsamer laufen, setze auf Gemütlichkeit
Nimm das lichtvolle Geschenk des Universums mit seiner speziellen Schwingung an und gewinne Klarheit und Leichtigkeit. Hier ein paar besinnliche Gedanken für Dich:
– was liegt dir am Herzen, was lässt Dein Herz leuchten?
– gibt es etwas loszulassen?
– gibt es einen Streit zu beenden, möchte irgendwo Frieden einziehen?
– ruft Dich ein neues Projekt und es ist Zeit, Dich von etwas altem zu verabschieden?
– wer hat einen besonderen Platz in Deinem Herzen und welche Verbindung ehrst Du und möchtest Du stärken?
– welchen Menschen möchtest Du danken?
Und nun zur Magie dieser besonderen Schwingung.
Die Rauhnächte sind zwölf Nächte, die das kommendes Jahr abbilden. Also jeder der zwölf Tage und Nächte steht für einen kommenden Monat im neuen Jahr. Wann die Rauhnächte beginnen variiert in den Angaben und Bräuchen je nach Region. So startet die erste Rauhnacht mancherorts in der Nacht vom 21. Dezember (Thomasnacht, Wintersonnenwende) und woanders ab der Nacht des 24. Dezember, die dann bis zum 6. Januar gehen.
Die Rauhnächte sind ausgesprochen offene Zeiten zur Anderswelt, denn die Schleier zwischen den Welten sind dünn und die eigene Intuition ist verstärkt. Und so kannst Du leichter als zu anderen Zeiten Kontakt aufnehmen – zu Deinem Inneren, zu Ahnen, zu Lichtwesen, zu Gott, zu Deinem Ursprung.
Diese Nähe und Verbindung wurde mit Ritualen und Bräuchen versehen. Ein wichtige Chance der Rauhnächte war beispielsweise Auskunft über die Zukunft zu erhalten. Als Bauer war es wertvoll zu wissen, wie die kommende Ernte wird und als junge Frau, welcher Mann zu ihrem Ehemann werden würde.
Der Blick in das zukünftige Jahr fand über verschiedene Wege statt. Die Botschaften wurden über Runen, Orakel- und Tarotkarten, Träume, Kerzen, Naturphänomene, Räucherwerk etc übermittelt.
Seit einigen Jahren führe ich Tagebuch während der Rauhnächte. Ich starte mit der Thomasnacht am 21.12. Vor Jahren fand ich diesen Rechner hier, der die Dezembertage auf das kommende Jahr überträgt. In meinem Tagebuch notiere ich alles, was mir an diesen Tagen begegnet und sich in mir zeigt. So halte ich beispielsweise den Tag und die Stimmung fest, wen ich getroffen habe, wie diese Treffen waren, welche Themen in diesen Tagen auftauchten, welche Wünsche sich zeigten, das Wetter, mein Befinden und das meiner Familie und meine Träume. Die Träume nehmen einen besonderen Stellenwert bei mir ein.
Ich arbeite seit langem an meinen Träumen und der Traumerinnerung. Um die Traumerinnerung auszubauen, fand ich es hilfreich und simpel, morgens mit dem Wachwerden ein wenig still liegen zu bleiben. Ich meine wirklich still und ohne Bewegung. So dass ich in den Traum und die Gefühle sinken kann und mein Körper kein Signal erhält, dass der Tag beginnt und das Löschen der Traumerinnerung aktiviert wird. Ebenso ist es hilfreich, sollte Dein Schlaf nachts unterbrochen worden sein, den Traum, der Dir noch im Kopf ist, zu notieren.
Vielleicht kannst Du Dich Deiner Träume bereits gut erinnern, vielleicht noch nicht. Probier es einfach mal aus, es ist eine Übungssache. Wir sind bald in den magischen Rauhnächten – wenn nicht jetzt, wann dann?
Wenn auch Du Lust auf die Rauhnächte, Wohlfühlen und ein Tagebuch bekommen hast, dann besorge Dir rechtzeitig ein paar schöne Utensilien dafür. Damit beginnt für Dich nämlich diese zauberhafte Zeit gefühlt schon früher. Wie wäre es mit einem schönen Notizbuch oder Tagebuch, einem extra Stift, hast du Kerzen oder Teelichter, vielleicht magst Du Duftöle, Musik für Meditation und Alltag, wie wäre es mit einem neuen Kartendeck oder Räucherwerk? Und vielleicht möchtest Du auch die Gelegenheit nutzen, Dir einen neuen Edelstein zu kaufen, der Dich durch die Zeit begleitet.
Im Laufe des Jahres hast Du mit Deinem Tagebuch der Rauhnächte einen wahren Schatz an Deiner Seite. Mit jedem Öffnen lässt es den Zauber wieder frei! Mir macht es jedes mal Freude darin zu lesen und es erstaunt mich immer wieder, welche detaillierten Eindrücke dort zu finden sind, die im Laufe des neuen Jahres in Vergessenheit geraten sind. Gerade, wenn Botschaften sich mit den Entwicklungen decken ist es jedes mal aufs Neue mystisch. Im Alltag geht so manches unter und manchmal auch neue Ideen und Impulse. Verschriftliche sie und mach Deinem zukünftigen Ich damit eine riesen Freude.
Um mich gut auf die Rauhnächte vorzubereiten und sie genießen zu können, gibt es in den Tagen zuvor ein Motto: klären, abschließen, Raum schaffen. Damit meine ich Altes beenden, Aufgaben abschließen, Erledigungen und Besorgungen machen, Angelegenheiten klären, Rechnungen bezahlen, Ausgeliehenes zurückzugeben und Verliehenes wiederbekommen etc. Mittlerweile startet da bereits die magische Stimmung und Vorfreude für mich. Je mehr Hektik, Lasten und Aufgaben weichen, desto mehr stellt sich eine achtsame liebevolle Haltung ein, wodurch die Verbindung zum Inneren und der Anderswelten vertieft werden kann.
Lade Besinnlichkeit ein, halte den Fokus auf Liebe und Frieden und dann staune, was sich zeigt.
Magische, friedliche und erfüllte Rauhnächte wünsche ich Dir von Herzen.